Die Einführung von Präzisionszeitmessern bei der deutschen Handels-und Kriegsmarine bis zum Ersten Weltkrieg.
In diesem Band wird der Frage nachgegangen, wie sich die Einführung des Schiffschronometers zur Bestimmung der geographischen Länge bei der deutschen Handels- und Kriegs marine vollzogen hat und die Herstellung von Chronometern in Deutschland bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs gestaltete. Im 19. Jahrhundert dominierte England die Herstellung von nau- tischen Instrumenten und Chronometern. Nach der Reichsgrün- dung im Jahre 1871 setzten alsbald Bestrebungen zur Etablierung einer eigenständigen deutschen Chronometerfertigung ein: An der Deutschen Seewarte ging man an die Einrichtung eines dem englischen Vorbild entsprechenden Prüfungswesens, und 1899 wurde die „Vereinigung für Chronometrie“ zur Förderung der deutschen Chronometerherstellung gegründet. Die Produktion von Chronometern war einerseits in starkem Maße von den Stellgrößen technischer Machbarkeit und den Begrenzungen der Nachfrage, andererseits von externer Steue- rung durch politische Erwägungen und staatliche Interventionen bestimmt. Zwar gelang es schließlich, komplette Chronometer in Deutschland zu fertigen, doch konnte die beherrschende Markt- stellung Englands nicht gebrochen werden.
500 Seiten
Verlag : 2012