Viele Sammler alter oder auch moderner Armbanduhren sparen die Quarzuhren der sechziger und siebziger Jahre aus. Gelegentlich trifft man auf Leute, die das Design dieser Zeitmesser mögen und die Modelle von Lip oder Hamilton suchen. Aber das Gros der Armbanduhrenliebhaber will mit den elektrisch angetriebenen Uhrwerken nichts zu tun haben. Die Autoren treten diesem Zustand in ihrem Buch „Die Elektrifizierung der Armbanduhr“ mit verbissener Energie entgegen. Angeführt wird das dreiköpfige Autorenteam von Lucien Trueb – einem Zeitzeugen, der das Thema Quarzuhren über Jahrzehnte für die Neue Zürcher Zeitung beackert hat und als globaler Kenner der Materie gilt. Peter Wenzig, der in diesem Buch den Part des Sammlers vertritt, ist ebenfalls einer der profundesten Kenner der Materie. Der Dritte im Bunde, Günther Ramm, sammelt seit mehr als 25 Jahren elektrisch angetriebene Uhren. Er fotografiert sehr gut und kennt sich in seinem Sammelgebiet hervorragend aus. Das Buch, das die drei Autoren zusammen geschaffen haben, ist chronologisch aufgebaut. Es beginnt mit Bain und seinen Wanduhren aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, um sich dann Elgin und Lip zu widmen. Lucien Trueb hat sich aufgemacht, rund um den Globus alle noch lebenden Konstrukteure der Quarzära aufzusuchen. Er ließ sich die „Null-Nummern“, die ersten Kaliber und Prototypen, zeigen und die Geschichten um deren Konstruktionen erzählen, schrieb alles nieder und organisierte das Fotografieren der Fundstücke. So haben wir hier ein Kompendium von über 300 Seiten mit einem tollen Register und verschiedensten Verzeichnissen, einem umfangreichen Inhaltsverzeichnis und rund 500 Abbildungen, die sicher nicht die schönsten Uhren zeigen, aber als Überblick über eine Produktepoche eine unschlagbare Dokumentation sind. Wenn man die Geschichte der Swatch oder der Bulova-Uhren nachlesen will und sich fragt, warum ein bestimmtes Modell eigentlich erfunden wurde, hat man mit dieser Veröffentlichung ein echtes Basiswerk zur Verfügung – und vor allem ein Buch, das zu keinem späteren Zeitpunkt mehr hätte recherchiert werden können.
320 Seiten
Verlag : 2011